Der große Tag für die kleinen Tanzmäuse ist endlich da – die erste Probestunde in der neuen Ballettschule!
Auch ich bin immer wieder auf´s Neue gespannt – was mich wohl heute erwartet?
Bei der Begrüßung kann ich schon ein wenig erkennen, welche kleine Persönlichkeit ich vor mir habe – einige der Kleinen verstecken sich hinter ihrer Mutter und wagen sich erst nach einigen Minuten hervor. Andere wiederum beantworten meine Frage nach ihrem Namen mit einem ganz leisen : „Ich bin die Louisa.“
Andere berichten mir ohne Begrüßung und ohne Umschweife die aktuelle Lage: „Ich habe heute einen Zahn verloren.“
Schmunzeln muss ich, wenn die kleine Schwester, einer schon bei mir tanzenden Schülerin, nun endlich auch zum Unterricht kommen darf.
Sie hat quasi schon seit sie auf der Welt ist, passiv am Unterricht teilgenommen. Durch das wöchentliche Begleiten ihrer Schwester, kennt sie mich und die Schule seit Jahren und ist – durch ihre Schwester – über alles bestens informiert.
Ich kann ihre Gedanken hören, wenn sie alleine – natürlich ohne Mama`s Begleitung – selbstbewußt in den Tanzraum spaziert:
„Meine Ballettschule! Meine Ballettlehrerin! – Hier kenne ich alles schon ganz genau!“
In der Regel bleibt beim Probetanzen bleibt natürlich erst einmal ein Elternteil mit im Unterricht dabei, so dass die Eltern, die uns noch nicht kennen, Vertrauen aufbauen und sich ein Bild über den Unterricht machen können.
Ab der zweiten Stunde bleiben alle Eltern im Warteraum der Schule.
Nach 45 Minuten hüpfen die kleinen Tänzerinnen und Tänzer glücklich zu ihren Eltern in die Garderobe und wollen gleich morgen und übermorgen wieder kommen. Am schönsten ist es, wenn auch die ganz Schüchternen mutig gewesen sind mitzutanzen.
Ein weiterer Schritt in die Eigenständigkeit ist geschafft und man sieht den Kindern (und Eltern) an, wie stolz sie sind.